14.646 Einbrüche pro Jahr rufen nach mehr Vorbeugung

In Österreich schlagen Einbrecher täglich mehr als vierzig Mal in Wohnungen und Häusern zu. Ein neuer „Sicherheitspass“ gibt wichtige Tipps.

Nur wenige Minuten brauchen Einbrecher, um das Wertvollste aus einer Wohnung zu räumen. Ein Faltblatt des Versicherungsverbandes Österreich (VVO) gibt Tipps, wie man sein Heim am besten vor Einbrechern schützt. Vorsicht ist auch bei Social Media wie Facebook geboten.

Abgesehen von materiellen Schäden macht Einbruchsopfern vor allem das abhanden gekommene Sicherheitsgefühl zu schaffen. Eine aktuelle Befragung des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV) unter Einbruchsopfern zeigt: Die Mehrheit der Befragten (86 Prozent) fühlte sich nach dem Einbruch in den eigenen vier Wänden nicht mehr sicher.

38 Prozent der Betroffenen empfanden die Vorstellung, dass ein Fremder in ihre Privatsphäre eingedrungen ist, als schlimmsten Aspekt der Tat, gefolgt vom Eindringen in einen geschützten Raum (33 Prozent) und dem Diebstahl persönlicher Gegenstände (29 Prozent).

Faltblatt für mehr Sicherheit

Laut Studie hatte fast jedes zweite Einbruchsopfer keine Sicherheitsvorkehrungen wie Sicherheitsschloss oder Alarmanlage für ihre Abwesenheit getroffen. Vielfach wird erst an die Sicherheit gedacht, wenn bereits eingebrochen wurde. 

Dabei können einfache Präventionsmaßnahmen im Vorfeld das Risiko, Opfer eines Einbruchs zu werden, verringern. Die Versicherungswirtschaft hat deshalb einen „Sicherheitspass“ herausgebracht. Dieser beinhaltet Checklisten, die auf Vorbeugung abzielen und zur Routine werden sollen.

Einfache Sicherheitstipps

Oft reichen schon einfache Maßnahmen aus, um Einbrüche zu verhindern:

  • Einstiegshilfen wie Gartenmöbel, Leitern oder Kisten sowie Werkzeug wegräumen,
  • Türen immer absperren und Fenster schließen,
  • Alarmanlage aktivieren,
  • Keine Schlüssel unter Fußmatten, Steinen oder Blumentöpfen verstecken – hier sehen Einbrecher als erstes nach.

Wichtig ist auch ein guter Nachbarschaftskontakt. Wer weiß, was vorgeht, kann ungewöhnliche Aktivitäten erkennen und diese der Polizei sofort melden. Soziales Defizit nützen Einbrecher aus.

Bei längeren Reisen ist es wichtig, keine Informationen über die Dauer der Abwesenheit auf dem Anrufbeantworter zu hinterlassen. Potenzielle Einbrecher werden zudem abgeschreckt, wenn das Haus oder die Wohnung bewohnt erscheint. Ein regelmäßig geleerter Postkasten und keine Werbesendungen vor der Tür tragen dazu schon wesentlich bei.

Im Winter ist es zudem ratsam, auch während einer Abwesenheit für die Schneeräumung zu sorgen. Wertgegenstände sind am besten in einem Bankschließfach zu deponieren.

Neue Gefahr durch Social Media

Nicht zu unterschätzen ist auch das allzu freizügige Preisgeben persönlicher Informationen auf Social Media-Plattformen wie Facebook. Werden dort die Reisepläne kundgetan und sind dann noch Informationen wie Postleitzahl, Wohnort oder gar die Anschrift für Profilbesucher einsehbar, haben Einbrecher leichtes Spiel. 

Führt der Eintrag dann zum Einbruch, kann es bei fehlendem oder nur unzureichendem Versicherungsschutz richtig teuer werden.