AK verlangt bessere Information über die fondsgebundene Lebensversicherung
Wien (OTS) – Die AK Konsumentenberatung kritisiert, dass es bei der fondsgebundenen Lebensversicherung oft zu wenig Information und Klarheit für die Konsumenten gibt. Besonders die Wertnachrichten sind oft schlecht verständlich, die laufenden Verträge weisen Verluste auf und Kosten fehlen. Insgesamt wissen Konsumenten aufgrund unklar formulierten und mangelhaften Wertnachrichten oft nicht, wie es um die Fondspolizze ihrer Lebensversicherung gerade steht. Die AK fordert daher, dass die Inhaber von fondsgebundenen Lebensversicherungen auf eine klare, übersichtliche und verständliche Art über ihre Versicherung auf dem Laufenden gehalten werden.
"Die Versicherung muss dem Kunden einmal im Jahr Wertnachrichten über seine fondsgebundene Lebens-Versicherung schicken. Dazu ist sie laut Gesetz verpflichtet", sagt die Leiterin der AK Konsumentenpolitik Gabriele Zgubic. Darin muss der Wert der Fondsanteile (fondsgebundene Lebens-Versicherung) oder die Wertentwicklung des Bezugswertes (indexgebundene Lebensversicherung) stehen.
Die AK hat die Wertnachrichten von fünf Beratungsfällen fünf unterschiedlicher Versicherungen unter die Lupe genommen und die Konsumenten umfassend befragt. Dabei zeigt sich: Die Wertnachrichten bieten nicht genug Informationen um zu verstehen, wie es um den Vertrag steht. Es fehlen Angaben, wie viel von der Prämie wirklich in den Fonds investiert und welche Kosten verrechnet wurden. Die Befragten bemängeln generell unverständliche Aussagen, unnötige Werbefloskeln sowie Zahlen und Tabellen ohne erkennbaren Bezug zum Vertrag. Im Detail fallen die Auskünfte über die Anzahl der neu zugekauften Fondsanteile unter den Tisch. Es gibt keine Angaben über die Performance der Fonds, die dem Vertrag zu Grunde liegen. Als Manko nehmen die Versicherungsnehmer auch wahr, dass es keinen Vergleich der Kursentwicklung des gewählten Fonds mit einem Referenz-Index oder Benchmark gibt. Alle Befragten sagen einhellig: Sie lesen die Wertnachrichten regelmäßig und wollen profund informiert werden.
So wünschen sich die Konsumenten genauere und klarere Angaben von der Versicherung, beispielsweise Informationen, wie viel von ihrer Prämie pro Monat veranlagt wird, wie sich der Fonds entwickelt, wie er veranlagt ist, einen Rückkaufswert, einen Vergleich der veranlagten Prämie zum Fondswert, eine Performance seit Vertragsbeginn, Kostenanteile des Fonds, für Laien lesbare Angaben, keine Werbefloskeln.
"Es kann nicht sein, dass Konsumenten Mitteilungen erhalten, mit denen sie nichts anfangen können", so Zgubic. Daher will die AK klare, verständliche Wertnachrichten (einmal jährlich) mit allen nötigen Infos in übersichtlicher Form. Die Wünsche der Konsumenten nach Transparenz der Kosten und Wertentwicklung des zu Grunde liegenden Fonds sollen in den Wertnachrichten berücksichtigt werden. Dafür müssen die Versicherer sorgen. "Außerdem sollen die Versicherungsvermittler ihre Kunden sorgfältig beraten", will Zgubic. "Die Beschwerden in der AK zeigten, dass die Kunden zu wenig über das Produkt Fondspolizze wissen, etwa über Risiken und Kostenanteile im Vertrag.
