AUVA: Vermeidung von Unfällen durch frühzeitiges Training des Schulweges

Wien (OTS) – Bald geht die Schule wieder los, das heißt auch, dass die Kinder täglich den Weg von zuhause zur Schule und wieder zurück bewältigen müssen, was nicht ungefährlich ist. Besonders die 34.000 Erstklässler in Wien sind gefährdet, da sie den Schulweg noch nicht kennen. Die AUVA-Landesstelle Wien rät deshalb, schon früh damit zu beginnen den Schulweg mit den Kindern zu üben. Das Training sollte auch in den ersten Wochen nachSchulbeginn fortgeführt werden. Denn je bekannter der Schulweg ist, desto unwahrscheinlicher ist es, dass das Kind in einen Unfall gerät. Im Internet stehen von fast 90 Prozent der Volksschulen in Wien Schulwegpläne zur Verfügung.

 

Der Schulweg ist nicht zu unterschätzen. Laut Schülerunfallstatistik der AUVA sind im Jahr 2009 in  Österreich 2.305 Kinder am Schulweg verunglückt. Im Bereich der Landesstelle Wien – Wien, Niederösterreich und Burgenland – kamen 839 Kinder zu Schaden. In Wien stieg die Unfallanzahl  erstmals seit 2005 wieder auf über 600 und zwar auf 617 Wegunfälle.

"Gerade die Jüngsten sind im Straßenverkehr besonders gefährdet. Wahrnehmung, Motorik sowie Beurteilungsvermögen sind noch nicht so weit ausgeprägt, um Gefahren im Straßenverkehr richtig  einschätzen zu können." warnt Judith Wölfl, die Schulwegexpertin des Unfallverhütungsdienstes der AUVA-Landesstelle Wien.

Um die Schulanfänger auf die Anforderungen des Straßenverkehrs vorzubereiten, rät Wölfl, den künftigen Schulweg mehrfach zu üben: "Im Sommer sind noch viele auf Urlaub und weniger Fahrzeuge auf den Straßen. Die geringere Verkehrsdichte bietet sich fürs erste Schulwegtraining an." Mutter und Vater werden dabei schnell erkennen, wo ihr Kind Fehler macht und solche Situationen gezielt mit dem  Kind trainieren.

Was ist beim Schulwegtraining zu beachten?

  • Kinder lernen von ihren Eltern. Gerade im Straßenverkehr von den ersten Schritten an ein Vorbild  sein. Auch wenn es manchmal  knapp wird: Ruhe bewahren und alle Vorschriften beachten. Gehen Mama oder Papa "ausnahmsweise" bei Rot über die Straße,  wird sich das Kind zu gegebener Zeit daran erinnern…
  • Die sicherste Route zur Schule gemeinsam mit den Kindern festlegen und einüben.
  • Bei Überquerungen möglichst sichere Übergänge aussuchen – selbst wenn es ein Umweg ist. Ideal sind mit Ampeln und durch Exekutive oder Schülerlotsen gesicherte Überwege.
  • An unübersichtlichen Stellen, ungeregelten Kreuzungen, zwischen parkenden Fahrzeugen und Sträuchern, vor Kurven oder Kuppen nicht über die Straße gehen.
  • Bei Fußgängerampeln reicht Grün allein nicht: Immer nach beiden Seiten schauen und auf Abbieger achten. Druckknopfampeln haben lange Wartezeiten, Kinder können nur schwer über längere Zeit still halten – hier den Kindern vor Augen führen, dass die Ampeln mit Zeitverzögerung arbeiten und tatsächlich funktionieren.
  • Auch bei wenig Verkehr grundsätzlich erst an der Gehsteigkante anhalten und sich dann nach links, rechts und wieder links orientieren.
  • Besonderes Augenmerk gilt dem Zebrastreifen: Leider sind die weißen Streifen kein Garant für Sicherheit. Hier müssen die Schulanfänger vor der Überquerung immer stehen bleiben. Erst losgehen, wenn die Straße frei ist oder der Fahrzeuglenker tatsächlich angehalten hat.
  • Auch das richtige Verhalten bei Bus und Straßenbahn soll geübt werden: An den Haltestellen nicht toben und drängeln, immer auf ausreichenden Abstand zum Straßenrand achten. Zum Einsteigen vor dem Betreten der Fahrbahn immer abwarten, bis Bus und Bim stehen. Nach dem Aussteigen den Weg erst fortsetzen, wenn der Bus wieder abgefahren ist.
  • In den ersten Wochen das Kind auf jeden Fall noch begleiten. Später das Verhalten im Verkehr hin und wieder unangekündigt und mit deutlichem Abstand kontrollieren.
  • Auch die richtige Schultasche kann zur Verkehrssicherheit beitragen: Gut sichtbare Schultaschen sind mit dauerhaftem Reflex-Material an den Vorder- und Seitenflächen sowie an den Tragriemen ausgestattet. In der Dämmerung und Dunkelheit sind Kinder damit schon von weitem sichtbar.
  • Schulwegpläne für Erstklässler in Wien im Internet: Die AUVA-Landesstelle Wien hat gemeinsam mit der MA 46 für rund 90 Prozent der Wiener Volksschulen Schulwegpläne mit Schulwegtipps entwickelt. Hier sind die am besten geeignete und sicherste Route ebenso wie spezielle Konflikt- und Gefahrenstellen eingezeichnet. Für eine intensive Vorbereitung auf den künftigen Schulweg empfehlen die Sicherheitsexperten der AUVA, den entsprechenden Plan aus dem Internet herunter zu laden.

Der Weg zum Download lautet: www.auva.at/sicherlernen, dann im Untermenüpunkt "Schul-Info" die Zeile "Schulwegpläne" anklicken.