Den Schulweg üben kann Leben retten
Wien (OTS) – Wieder ist es soweit, die Sommerferien gehen zu Ende und ab 5. September sind auch heuer wieder viele Erstklässler auf Österreichs Straßen unterwegs. Viele davon sind auf ihrem neuen Schulweg zum ersten Mal ohne Eltern auf der Straße. Darauf sollten sie gründlich vorbereitet werden, denn noch immer werden Kinder viel zu oft Unfallopfer bei Verkehrsunfällen. Für Autofahrer heißt das, in nächster Zeit im Umkreis von Schulen besonders vorsichtig zu fahren.
Schutzlos auf dem Schutzweg
Allein im letzten Jahr sind an die 3 000 Kinder unter 15 Jahren bei Verkehrsunfällen verletzt worden, 10 wurden dabei getötet. Den Schulweg gemeinsam mit den Kindern zu üben, bevor man sie alleine losschickt ist deshalb von größter Wichtigkeit. Gefährliche Stellen wie das Überqueren von Straßen, sollten besonders geübt werden. "Eltern und Kinder dürfen sich nicht zu sehr auf die Schutzwirkung von Zebrastreifen verlassen, denn auch hier wurden letztes Jahr 200 Kinder von Autos angefahren oder überrollt", gibt Mag. Xaver Wölfl, Leiter Market Management der Allianz, zu bedenken. In der Praxis zeige sich sehr oft, dass Autofahrer auch den so genannten "unsichtbaren Schutzweg" einfach ignorieren. Was viele nämlich nicht wissen: Kinder haben immer Vorrang – auch abseits von Zebrastreifen. Sobald Lenker von Fahrzeugen erkennen, dass Kinder die Straße überqueren wollen, müssen sie ihnen dies laut Straßenverkehrsordnung (§ 29a StVO) überall ungehindert ermöglichen.
Unerwartete Spontanreaktionen
Zu gefährlichen Situationen kommt es im Stadtverkehr immer wieder, weil Kindern aufgrund ihrer geringeren Körpergröße vor allem zwischen Lkw und den hoch gebauten SUVs die Sicht verstellt wird und sie auch von Autofahrern oft erst im letzten Moment wahrgenommen werden können. Deshalb gilt speziell im Umkreis von Schulen: Augen auf, Fuß weg vom Gas und stets bremsbereit bleiben. "Drohende Gefahren wie das Tempo von nahenden Autos können die jüngsten Verkehrsteilnehmer bei weitem nicht so gut wie Erwachsene einschätzen", erklärt Wölfl. "Bei den jungen Verkehrsteilnehmern muss man auch immer mit unerwarteten Spontanreaktionen rechnen."
Schulweg üben – Vorbild sein
Eltern von Schulanfängern empfiehlt Wölfl, den Schulweg mit den Kindern noch vor Schulbeginn mehrmals gemeinsam zu absolvieren und ihnen die drohenden Gefahren bewusst zu machen. Wichtig sei dabei in erster Linie die Vorbildbildwirkung der Eltern, die auch das Fehlverhalten anderer Fußgeher thematisieren sollten. Wie eine Untersuchung des Kuratoriums für Verkehrssicherheit im Umfeld von 120 Schulen zeigte, nehmen es viele Erwachsene mit der Sicherheit nicht sehr genau und verleiten Kinder damit im hektischen Straßenverkehr sehr oft zu lebensbedrohenden Aktionen: Gab es auf dem gemeinsamen Schulweg mit den Kindern gefährliche oder unübersichtliche Stellen, so wurden ausgerechnet diese von fast jedem vierten Erwachsenen genutzt. "Neben Lernvideos und Bilderbuch- Theorie ist auch das vorbildliche Verhalten der Eltern entscheidend, um die Taferlklassler auf einen sicheren Start ins Schulleben vorzubereiten", so Wölfl.
Nützliche Tipps zum Üben des Schulweges gibt auch das ÖAMTC unter http://www.oeamtc.at/?id=2500,1099387
