Karte statt Bargeld: Vorteile und Tücken

Mit der Bankomat- oder Kreditkarte lässt sich über relativ hohe Summen verfügen. Unangenehm wird es, wenn sie verloren geht. Mit „Plastikgeld“ ist daher Vorsicht geboten.

Geldausgabeautomaten mit Bankomatfunktion gibt es mittlerweile seit 30 Jahren in Österreich, seit 1984 kann man die heimischen Bankomatkarten auch im Ausland nutzen. Die codierten Magnetstreifen auf den Plastikkarten wurden seitdem zum Massenphänomen.

317 Millionen Transaktionen per Bankomatkarte

Derzeit sind rund 7,7 Millionen Bankomatkarten in Österreich im Umlauf. Möglich sind damit nicht nur Bargeldbehebungen rund um die Uhr, sondern auch das Bezahlen in nahezu allen größeren Geschäften, in der Tankstelle, im Internet oder an Automaten.

Zudem lässt sich die Bankomatkarte als Kleingeldreserve nutzen: Mit der „Quick“-Funktion kann ein kleinerer Geldbetrag auf den Chip der Karte „aufgebucht“ werden – an heute üblichen Bankomatkassen lässt sich dieser sodann für kleinere Einkäufe einfach wieder abbuchen.

Insgesamt wurden im Jahr 2010 mehr als 317 Millionen Zahlungen oder Abhebungen mit einer Bankomatkarte in Österreich getätigt. Ein Zahlungsvolumen von 15,9 Milliarden Euro wurde damit abgewickelt.

Tipps für den sicheren Umgang mit dem Plastikgeld

Um Missbrauch der Bankomatkarte zu vermeiden, sind folgende Regeln zu beachten:

  • Merken Sie sich den vierstelligen Bankomatcode auswendig und notieren Sie ihn nirgends. Dies würde vom Kartenbetreiber als grob fahrlässig bewertet werden und Sie würden dann für auftretende Schäden voll haften.
  • Beantworten Sie keine schriftlichen, telefonischen oder via E-Mail gestellten Fragen nach dem Code. In diesen Fällen handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Betrugsversuche.
  • Lassen Sie sich bei Behebungen nicht über die Schulter schauen. Lassen Sie sich nicht von Unbekannten bei der Behebung „helfen“.
  • Achten Sie darauf, dass das Geldausgabegerät auch so aussieht wie ein richtiges Geldausgabegerät. Geben Sie Ihren Code nur in vertrauenswürdige Geräte ein. Wird bei Manipulationen an Bankomaten Ihr Code ausgespäht und ein Duplikat Ihrer Karte erstellt, so sind Sie zumindest für daraus resultierende Schäden nicht haftend.

Richtig reagieren bei Verlust der Karte

Geht die Karte verloren, so muss sie sofort bei der Bank oder dem Sperrnotruf – die Nummer ist auf jedem Bankomat angeführt – gesperrt werden lassen. Zur Sperre sind die Bankleitzahl und die Kontonummer notwendig. Ein Verlust oder Diebstahl der Karte ist zudem umgehend der Polizei zu melden.

Erst nach der Kartensperre sind Sie vor missbräuchlichen Transaktionen sicher. Davor kann ein Dieb das Konto samt Überziehungsrahmen leer räumen – Eile ist daher geboten!

Das Betrugsrisiko lässt sich eingrenzen, indem man die tägliche Behebungsgrenze und den Überziehungsrahmen des Kontos verringert.

Wenn der Bankomat verrückt spielt

Wird beim Geldabheben plötzlich die Karte eingezogen, muss dies am besten unmittelbar der Bank gemeldet werden. Außerhalb der Bankzeiten ist es ratsam, den Sperrdienst anzurufen.

Wird ein Abhebungsvorgang vom Ausgabegerät abgebrochen, ohne dass Sie Geld erhalten haben und Sie sich nicht sicher sind, ob das Geld von Ihrem Konto abgebucht wurde oder nicht, melden Sie auch das der Bank. Notieren Sie die genaue Uhrzeit des Vorfalls.

2,5 Millionen Kreditkarten

Als Zahlungsmittel werden auch die mehr als 2,5 Millionen Kreditkarten gerne genutzt, mit denen man mittlerweile an über 100.000 Kassen und Einrichtungen bezahlen kann. Rund 30 Mal wird jede Karte in Österreich pro Jahr genutzt. 2010 erreichte das Zahlungsvolumen mit Kreditkarte 3,8 Milliarden Euro in Österreich.

In den vergangenen Jahren lockten Kreditkartenbetreiber insbesondere mit Reiseversicherungen und anderen Zusatzleistungen für Karteninhaber und Vertragspartner.

Tests haben aber gezeigt, dass die Versicherungsangebote bei Kreditkarten von unterschiedlicher Qualität sein können. Manche gewähren nur einen Basisschutz, andere erbringen Leistungen, mit denen man beruhigt auf Urlaub fahren kann. Im Zweifelsfall fragen Sie Ihren Makler, ob der Versicherungsschutz einer Kreditkarte für Sie sinnvoll wäre.