Naturgefahren per Mausklick erkennen
Unwetterschäden haben in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Mit einem punktgenauen Warnsystem wird das Vorbeugen einfacher.
Die neue Version der digitalen Gefahrenlandkarte im Internet – die sogenannte Hochwasserrisikozonierung Austria (HORA) – ist nun in der Version 2.0 online. Sie erhält eine verbesserte Oberfläche und deckt mehr Naturgefahren als bisher ab. Eine rechtzeitige Vorsorge auf drohende Unwetter ist damit leicht möglich. Wirklichen Schutz bietet aber nur eine Sturmversicherung.
Zu finden ist die digitale Gefahren-Landkarte unter www.hora.gv.at. Mit Hilfe verschiedener Zoom-Einstellungen kann damit die aktuelle Gefährdung des eigenen Hauses oder Grundstücks schnell erkannt werden.
Das verbesserte Online-Tool ermöglicht die Risikoeinschätzung im persönlichen Lebensumfeld für Hochwasser, Erdbeben, Sturm, Hagel und Schnee. Die Anwendung basiert auf Google Maps, seit dem 1. August gibt es für Hochwasser auch eine Applikation für alle gängigen Smartphones.
Hochwasserstände am Smartphone
Damit ist es noch einfacher festzustellen, ob man von Hochwasser oder anderen Naturgefahren betroffen sein kann. Eine wesentliche Erweiterung ist auch die Bereitstellung aktueller Wetterinformationen zu Hochwasser, wie aktuelle Pegelstände von mehr als 250 Pegeln, Erdbeben sowie Sturm, Hagel, Blitz und Schnee.
Entwickelt wurde HORA 2.0 in Kooperation zwischen dem Lebensministerium und dem Versicherungsverband Österreich (VVO). Erstmals online ging HORA im Juni 2006. 15 Millionen Zugriffe allein in den ersten Monaten spiegelt das große Interesse der Bevölkerung für Naturgefahren wider.
Rekordschäden im neuen Millennium
Allein in den vergangenen zehn Jahren gab es in Österreich acht große Naturkatastrophen mit Rekordschäden. So hinterließ das „Jahrhunderthochwasser“ im Jahr 2002 rund drei Milliarden Euro an gesamtwirtschaftlichen Schäden. Drei regionale Hochwasser des Jahres 2005 ließen immerhin Schäden von über 110 Millionen Euro zurück.
Die privat versicherten Schneedruckschäden des Winters 2005/06 beliefen sich auf 250 Millionen Euro, Orkan „Kyrill“, der im Jänner 2007 über weite Teile Österreichs fegte, vernichtete ein Vermögen von rund 350 Millionen Euro.
Der Höhepunkt an Schadenszahlungen wurde in einer verheerenden Sturm- und Gewitternacht Anfang Juli 2009 erreicht. Damals entstand der Versicherungswirtschaft ein Schaden von 360 Millionen Euro in einer einzigen Nacht.
Vorbeugen zahlt sich aus
Durch regelmäßige Überprüfung von Gebäuden, ähnlich der sogenannten „Feuerbeschau“, könnten gezielt Maßnahmen zur Vermeidung oder Verringerung von Schäden gesetzt werden. Denn Hagel, Sturm und Starkregen richten weit weniger Schäden an, wenn Gebäude gut instand gehalten und Gefahrenquellen, wie etwa baufällige Gartenhütten oder morsche Bäume, rechtzeitig entfernt werden.
Insgesamt sind in Österreich nur die wenigsten Privathaushalte ausreichend gegen Schäden aus Naturkatastrophen versichert.
Erdbeben- oder Hochwasserschäden sind im Rahmen guter Gebäude- und Haushaltsversicherungen meist nur über eine prämienfreie Grundabsicherung von rund 7.000 Euro gedeckt – das ist im Fall des Falles nicht viel mehr als der Tropfen auf dem heißen Stein.
Sturmversicherung deckt mögliche Schäden ab
Viele Versicherer inkludieren gegen eine Mehrprämie auch das Risiko Naturgewalten mit hohen Versicherungssummen in der Sturmversicherung für Gebäude und Inventar.
Eine andere Möglichkeit ist der Abschluss einer sogenannten „All-Risk-Versicherung“. Diese Variante wird von einigen wenigen Versicherer vor allem für Gewerbe und Industrieversicherungen und sehr eingeschränkt auch für den Privatbereich (Eigenheim und Haushalt) am österreichischen Markt angeboten. Dabei ist das Risiko „Naturkatastrophen“ mitversichert, die All-Risk-Versicherung kostet aber mehr als eine herkömmliche Sturmversicherung.
Ihr Versicherungsmakler berät Sie gerne, um eine optimale Vorsorge gegen Unwetterschäden zu treffen und bereits vorhandene Polizzen zu überprüfen.
