Reiseversicherung sollte laut AK Test genau geprüft werden

Wien (OTS) – Auch in der schönsten Zeit des Jahres sollte man auf eventuelle Unglücksfälle gefasst sein. Bekanntlich zahlen Reiseversicherungen nicht bei Schäden, die infolge des Vulkanausbruchs auftreten. Jedoch kann man sich auf einer Reise gegen viele andere Risiken versichern wie z.B. Unfälle. Die AK hat 16 Reiseversicherungen getestet und folgendes Ergebnis erhalten: Die Angebote der einzelnen Anbieter sind sehr unterschiedlich und schwer überschaubar. „Für Konsumenten ist es schwierig, die Angebote zu vergleichen.“  So das Resüme der AK Konsumentenschützerin Manuela Delpina.

Die Deckungsinhalte der vielen Reiseversicherungs-Angebote sind äußerst verschieden. Es geht nicht nur darum, ob eine Deckung gewährt wird. Die Frage ist oft, wer versi-chert ist. Eine Rolle
spielen zum Beispiel, ob die Versicherten einen gemeinsamen Wohn-sitz oder den gleichen Hauptwohnsitz haben, wie lange die Versicherten mindestens zusammenleben, wie alt die Kinder sind.

„Vor allem bei Kreditkarten sollen die Versicherungsbedingungen genau studiert werden“, rät Delapina. Der Versicherungsschutz hängt oft davon ab, ob der Konsument ein Hotel und ein öffentliches Verkehrsmittel mit der Kreditkarte bezahlt hat oder ob er mit dem eigenen Auto anreist. Nicht versichert ist etwa bei der eigenen Autoanreise bei der Diners Club Card die Dauerinvalidität auf Grund eines Verkehrsmittelunfalles, Reisegepäck, Reisestorno, Reiseabbruch. Bei der VISA card complete und MasterCard Classic haben Konsumenten keine Stornoversicherung, wenn sie nur ein Hotel gebucht haben und mit dem eigenen Pkw anreisen. „Obendrein müssen Konsumenten
ab dem zweiten Versicherungsjahr mindestens 25 Transaktionen im vorigen Kalenderjahr mit ihrer Karte getätigt haben, sonst gibt?s keine Stornoversicherung“, sagt Delapina.

Klassische Reiseversicherungen (etwa Europäische Reiseversicherung, Mondial As-sistance) bieten umfassenden Schutz für verschiedene Risiken wie Storno oder Reisegepäck. Die Mitgliedsangebote der Autofahrerclubs bieten begrenzten Schutz und enthalten unter anderem etwa eine Auslandskranken- oder Krankenrücktransportversicherung. Sie bieten zusätzliche fahrzeugbezogene Leistungen, etwa einen Abschleppdienst.

Wer schwer krank ist (Krebs oder chronisches Herzleiden) und im Urlaub einen akuten Schub bekommt, hat nur bei der SOS-Auslandsreise-Krankenversicherung der Wiener Städtischen
uneingeschränkten Versicherungsschutz. Einige Anbieter versichern chroni-sche Leiden nur, wenn es in den letzten zwölf Monaten keine stationäre Behandlung gab.

Die Prämien wurden teils teurer, die Leistungen wurden kaum verändert: Neckermann bis plus 4,5 Prozent, ÖAMTC Schutzbrief plus 3,2 Prozent, 1-2-Fly Paket mit Familien-Reiserücktrittsversicherung
plus 3,4 Prozent, Jahn-Reisen bis plus 8,5 Prozent, ARBÖ Sicherheitspass plus 3,3 Prozent, Europäische Reiseversicherung bis plus 3,4 Prozent.

Die AK hat im März die gängigsten Reiseversicherungangebote untersucht: vier Kreditkartenfirmen (American Express, Diners, PayLife und VISA), drei Versicherer (Europäische Reiseversicherung,
Mondial Assistance, Wiener Städtische), sechs Reiseveranstalter (ITS-Billa, Gulet Touristik, Neckermann, Tui, Jahn Reisen, 1-2-Fly), Internationale Flugrettung Austria (IFRA), ÖAMTC und ARBÖ. (Forts.)