Schulweg üben rettet Kinderleben

80.000 „Taferlklassler“ sind mit Schulbeginn ab 5. September auf unseren Straßen unterwegs. Eltern sind angehalten, ihre Sprösslinge auf die drohenden Gefahren vorzubereiten – denn noch immer werden zu viele Kinder Opfer von Verkehrsunfällen. Autofahrer müssen jetzt speziell im Umkreis von Schulen wachsamer sein.

„Bei Rot bleibst Du stehen, bei Grün darfst Du gehen.“ So steht es in Bilderbüchern, mit denen Kindern schon im Kindergarten die Verkehrsregeln beigebracht werden sollen. Doch in der Praxis funktioniert der Straßenverkehr nicht immer nach Bilderbuchregeln.

Allein im Vorjahr sind knapp 3.000 Kinder zwischen 0 und 14 Jahren bei Straßenverkehrsunfällen verletzt worden, zehn kamen dabei ums Leben.

Schutzlos auf dem Schutzweg

Wichtig ist: Eltern und Kinder dürfen sich nicht zu sehr auf die Schutzwirkung von Zebrastreifen verlassen, denn auch hier wurden im vergangenen Jahr 200 Kinder von Autos angefahren oder überrollt.

In der Praxis zeigt sich oft, dass Autofahrer auch den „unsichtbaren Schutzweg“ ignorieren. Was viele nämlich nicht wissen: Kinder haben immer Vorrang – auch abseits von Zebrastreifen. Sobald Lenker von Fahrzeugen erkennen, dass Kinder die Straße überqueren wollen, müssen sie ihnen dies laut Straßenverkehrsordnung (§ 29a StVO) überall ungehindert ermöglichen.

Unerwartete Spontanreaktionen

Zu gefährlichen Situationen kommt es im Stadtverkehr immer wieder, weil Kindern aufgrund ihrer geringeren Körpergröße vor allem zwischen Lkw und den hoch gebauten SUVs die Sicht verstellt wird und sie auch von Autofahrern oft erst im letzten Moment wahrgenommen werden können.

Deshalb gilt speziell im Umkreis von Schulen: Augen auf, Fuß weg vom Gas und stets bremsbereit bleiben. Drohende Gefahren wie das Tempo von nahenden Autos können die jüngsten Verkehrsteilnehmer bei weitem nicht so gut wie Erwachsene einschätzen. Unerwartete Spontanreaktionen sind einzukalkulieren.

Schulweg üben – Vorbild sein

Eltern von Schulanfängern wird empfohlen, den Schulweg mit den Kindern noch vor Schulbeginn mehrmals gemeinsam zu absolvieren und ihnen die drohenden Gefahren bewusst zu machen. Wichtig ist dabei in erster Linie die Vorbildbildwirkung der Eltern, die auch das Fehlverhalten anderer Fußgeher thematisieren sollten.

Wie eine Untersuchung des Kuratoriums für Verkehrssicherheit im Umfeld von 120 Schulen zeigte, nehmen es viele Erwachsene mit der Sicherheit nicht sehr genau und verleiten Kinder damit im hektischen Straßenverkehr sehr oft zu lebensbedrohenden Aktionen. Gab es auf dem gemeinsamen Schulweg mit den Kindern gefährliche oder unübersichtliche Stellen, so wurden ausgerechnet diese von fast jedem vierten Erwachsenen genutzt.

Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) bietet eine Tipps für das Üben des Schulweges gibt es auch beim ÖAMTC.