Unbeschwert auf Wandertour

Österreich lässt sich nicht nur im Hochgebirge naturnah erleben, sondern auch auf einer Vielzahl an Wanderwegen. Die Gefahren dabei sind geringer als in den Alpen. Voraussetzungen für einen erholsamen Wanderausflug: Ausreichende Routenplanung, kompletter Rucksack, gutes Schuhwerk – und ein kühler Kopf.

Wandern kann man in Österreich so gut wie überall: In Tirol lässt sich von „Hütte zu Hütte“ wandern. 450 Kilometer lang ist der Donausteig von Passau bis Grein. Zwischen Kärnten und Osttirol fasziniert etwa der Gailtaler Höhenweg. Alleine sechs Pilgerwege führen nach Mariazell, andächtig wird man auch am Welterbesteig Wachau.

Keine Wanderung ohne gute Routenplanung

Eine Wanderung gilt es aber gut vorzubereiten. Das Einholen von Informationen über Distanz, Höhenprofil, Schwierigkeitsgrad und Gehzeit der Wanderroute sowie allfällige Gefahren (z.B. abschüssiges Gelände, Grashänge, Steinschlag, Schneefelder) und die Wetterprognose gehören zu jeder ordentlichen Wandervorbereitung.

Nehmen Kinder an der Wanderung teil, so ist wesentlich mehr Zeit einzukalkulieren. Als Faustregel gilt hier: Eine Tageswegstrecke ist optimal, wenn sie maximal das Eineinhalbfache des Lebensalters in Kilometern ausmacht.

Und: Kinder brauchen Abwechslung. Sie lieben es, die Natur zu entdecken. Deshalb suchen Sie ruhig Strecken aus, bei denen sich verschiedene Wege abwechseln.

 

Weitreichende Wanderrouten in Österreich

Jedes Bundesland in Österreich verfügt über ein gut beschildertes und weitreichendes Wanderwegenetz. Informationen dazu gibt es auf diesen Seiten: Wien, Burgenland, Niederösterreich, Oberösterreich, Tirol, Vorarlberg, Kärnten, Salzburg und Steiermark.

Um die Schwierigkeit eines Wanderweges besser einschätzen zu können, hilft in Österreich auch die Wegemarkierung weiter – blaue Signalgeber stehen für leicht zu bewältigende Spazier-, Wander- und Bergwege mit geringen Höhenunterschiede.

Bei roten Markierungen ist teilweise auch mit schmäleren und abschüssigen Wegstrecken zu rechnen, die aber mit gutem Schuhwerk noch von jedermann zu bewältigen sind. Auf schwarz markierten Routen ist indessen Trittsicherheit und Schwindelfreiheit unbedingt notwendig.

Gutes Schuhwerk sind ein Muss

Bei der Ausrüstung ist allen voran auf geeignetes Schuhwerk Acht zu geben. Für gelegentliche leichte Wandertouren reichen auch feste Halbschuhe.

Optimal sind aber speziell für das Wandern gemachte Bergschuhe. Diese sind schwerer, damit Wanderer eine bessere Bodenhaftung haben. Gute Wanderschuhe gibt es für rund 140 Euro. Profis „laufen“ sie vor der ersten Tour ein und schwören zudem auf Wandersocken.

Achten Sie darauf, dass Sie wettergerecht und im Schichtsystem angezogen sind. In den Rucksack gehören:

  • Regen- und Sonnenschutz,
  • Handy mit Notfallnummern (Euro-Notruf: 112, Bergrettung: 140),
  • ausreichend Proviant,
  • mindestens ein Liter Wasser,
  • Ersatzwäsche,
  • Wanderkarte, Kompass und Taschenmesser sowie
  • eine Taschenapotheke.

Regeln für unterwegs

Beim Tempo gilt grundsätzlich: Ruhig etwas Schwitzen, aber nicht dauerhaft Schnaufen. Solange eine entspannte Unterhaltung mit dem Wanderpartner noch möglich ist, ist alles in Ordnung.

Um einer Überlastung auf jeden Fall vorzubeugen, wird am besten regelmäßig der Puls überprüft. Dazu braucht es keinerlei Hilfsmittel: Einfach kurz stehen bleiben, zehn Sekunden lang den Puls zählen und das Ergebnis mit sechs multiplizieren.

Auch hier gibt es eine Faustregel: Der ermittelte Wert sollte beim Wandern „180 minus Lebensalter“ nicht überschreiten. Nach jeder Stunde Wandern eine kurze Rast sorgt ebenso dafür, dass der Körper nicht überbeansprucht wird.

Während der Wanderung selbst ist Besonnenheit gefragt: Bei einem Schlechtwettereinbruch besser rechtzeitig umkehren oder Schutz in einer Hütte oder einem Unterstand suchen.

Bei plötzlichem Unwohlsein oder anderen Schwierigkeiten: kein Risiko eingehen und nichts erzwingen, rechtzeitig umkehren.