VKI: Prämiengeförderte Zukunftsvorsorge zu kompliziert, teuer und intransparent
Wien (OTS/VKI) – In den nun acht Jahren seit Einführung der prämiengeförderten Zukunftsvorsorge (PZV) wurden an die 1,5 Mio Verträge abgeschlossen. Das verwundert nicht, hören sich die Argumente für den Kauf einer prämiengeförderten Zukunftsvorsorge doch sehr überzeugend an: staatlich gefördert wie bereits der Name andeutet, steuerfrei, mit Kapitalgarantie und Aussicht auf höhere Renditen durch einen Aktienanteil. Seit der Krise funktioniert die Kombination von Aktienbeteiligung und Kapitalgarantie, also Risiko und Sicherheit nicht mehr so recht. Um die Kapitalsicherheit weiterhin zu garantieren, wurden einige Verträge ausgestoppt und der Aktienanteil über kurz oder lang auf Null herabgesetzt. Die betroffenen Konsumenten wurden nur am Rande in Kenntnis gesetzt und die prämiengeförderte Zukunftsvorsorge stellte sich mehr und mehr als ein kompliziertes, intransparentes und im Endeffekt teures Produkt heraus. Konsument hat für die Juli-Ausgabe deshalb einen Vergleich der verschiedenen momentanen Produkte der prämiengeförderten Zukunftsvorsorge durchgeführt und vorgestellt. Das Ergebnis: Nicht einmal die Veranlagungsexperten des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) waren in der Lage einen solchen Vergleich durchzuführen, weil die einzelnen Vorsorge-Produkte hinsichtlich Veranlagungsstrategie, Laufzeiten und Kostenstruktur schlicht zu unterschiedlich sind. Doch: auch kein Ergebnis ist ein Ergebnis, in diesem Fall, dass die prämiengeförderten Vorsorge-Produkte höchst undurchsichtig sind. Der VKI empfiehlt dringend eine Änderung der gesetzlichen Lage.
"Prämiengeförderte Zukunftsvorsorge-Produkte sind derzeit so gestaltet, dass wir eher davon abraten. Allerdings werden zurzeit Änderungen diskutiert, die sinnvollere Produkte erwarten lassen. Außerdem haben einzelne Anbieter damit begonnen, die Produkte zu verbessern – insbesondere, was die Kosten und die Transparenz betrifft", so VKI-Experte Walter Hager. "Unser Tipp: Abwarten. Wer jedoch einen laufenden Vertrag hat, sollte bei seinem Anbieter so bald als möglich abklären, unter welchen Bedingungen dieser die nächsten Jahre weitergeführt oder auch gekündigt werden kann. Eine Kündigung ist allerdings oft mit gravierenden finanziellen Nachteilen verbunden – was zum Teil aber auch für die Prämienfreistellung gilt. So verrechnen manche Anbieter u.a. einen Abschlag, wenn der Vertrag prämienfrei gestellt wird. Derzeit können wir nur raten, gemeinsam mit dem Anbieter nach alternativen Lösungen zu suchen bzw. eventuelle Kosten wegzuverhandeln."
So sollten die Produkte der prämiengeförderten Zukunftsvorsorge aussehen:
- Staatliche Förderung wie gehabt
- Geringe oder keine Mindestaktienquote
- Aufhebung der Veranlagungsbeschränkung auf bestimmte Börsen
- Volle Kostentransparenz und Deckelung der Kosten
- Einfache, für jeden nachvollziehbare Garantiemodelle
- Einheitliche, vergleichbare Voraussetzungen – Unterschiede nur bei der Performance
