8 Tipps für den Kauf eines Gebrauchtwagens

Nicht jeder hat die finanziellen Möglichkeiten, sich einen Neuwagen anzuschaffen. Beim Gebrauchtwagenkauf besteht jedoch das Risiko, dass das Fahrzeug schon zu alt oder beschädigt ist. Versichern24 hat für Sie die wichtigsten Punkte zusammengefasst, auf die Sie beim Kauf eines Gebrauchtwagens achten sollten:

1. Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser

Vor dem Kauf sollte unbedingt der Zustand des Fahrzeugs in einer Werkstatt überprüft werden. Dabei können eventuelle Mängel entdeckt und noch vor dem Kauf ausgebessert werden. In der Regel kommt dafür der Verkäufer auf. Im Rahmen eines Ankauftests bieten Autofahrerklubs eine umfassende Fahrzeugprüfung an, wobei speziell auf mögliche Vorschäden geachtet wird.

2. Pickerl gilt nicht als Garantiezertifikat

Nur weil das Fahrzeug ein Pickerl hat, heißt das noch lange nicht, dass das Auto in einem voll funktionsfähigen Zustand ist. Für das Pickerl – die Begutachtung nach §57a – werden nicht alle Teile eines Autos überprüft, im Vordergrund stehen Verkehrssicherheit und Umweltverträglichkeit. Motor, Kupplung und Getriebe werden zum Beispiel nicht genau kontrolliert. Außerdem kann sich der Zustand des Fahrzeugs seit dem Zeitpunkt der Überprüfung verändert haben.

3. Auch Kleingedrucktes im Kaufvertrag beachten

Um unangenehme Überraschungen nach dem Kauf zu vermeiden, sollte der Kaufvertrag vor dem Abschluss genau geprüft werden. Auf keinen Fall sollte ein Blankovertrag unterschrieben werden, d.h. ein Vertrag ohne fertigen Vertragstext. Das Justizministerium hat gemeinsam mit Autofahrerklubs und dem Fahrzeughandel einen Musterkaufvertrag nach der ÖNORM V5080 herausgegeben. Wenn Ihnen ein Händler einen Vertrag anbietet, in dem ein entsprechender Hinweis fehlt, sollten Sie vorsichtig sein. Für private Kfz-Verkäufe hat der ÖAMTC einen Mustervertrag vorbereitet. Mündliche Zusagen des Verkäufers, zum Beispiel über geplante Reparaturen, sollten auf jeden Fall im Vertrag festgehalten werden.

4. Was der Typenschein über das Auto verrät

Bevor Sie den Kaufpreis bezahlen, sollten Sie darauf bestehen, den Typenschein des erworbenen Fahrzeugs zu erhalten. Wichtig ist dabei die Leistungsangabe, nach der sich Steuern und Versicherungsprämien berechnen. Im Typenschein stehen außerdem Motor- und Fahrgestellnummer – vergleichen Sie die Angaben mit den Nummern am Fahrzeug. Veränderungen wie Sonnendach oder Anhängerkupplung müssen ebenfalls im Schein eingetragen sein.

5. Wartungsheft informiert über Zustand und Pflege

Ist das Wartungsheft vorhanden und vollständig ausgefüllt, können Sie daraus auf einen guten Pflegezustand schließen. Gleichzeitig können Sie anhand von Kilometereintragungen im Wartungsheft beurteilen, ob der Kilometerstand am Tacho plausibel ist. Falls der Motor per Zahnriemen angetrieben wird, verrät das Wartungsheft auch, ob und wann der Zahnriemen getauscht wurde.

6. Versicherung übernehmen oder wechseln

Beim Gebrauchtwagenkauf geht die Kfz-Versicherung auf den neuen Besitzer über. Sie kann jedoch innerhalb von einem Monat ab dem Kauf gekündigt werden. Nützen Sie die Gelegenheit, um auf Versichern24.at Prämien zu vergleichen und zu einem günstigeren Anbieter zu wechseln.

7. Beim Preis nicht über den Tisch ziehen lassen

Damit Sie beim Autokauf nicht zuviel bezahlen, sollten Sie sich vor dem Vertragsabschluss beraten lassen, zum Beispiel bei Autofahrerklubs. Überprüfen Sie auch die EUROTAX-Angaben: Der EUROTAX-Wert gibt den durchschnittlichen Händlerverkaufspreis für gebrauchte Fahrzeuge wieder. So können Sie leicht einschätzen, ob Verhandlungsspielraum besteht. Für Mitglieder von Autofahrerklubs sind EUROTAX-Abfragen meist vergünstigt oder kostenlos.

8. Wichtige Überprüfungen vor dem Kauf:

  • Unbedingt Probe fahren und dabei auf ungewöhnliche Geräusche achten. Das Fahrzeug darf nicht nach links oder rechts ziehen.
  • Kontrollieren Sie die saubere und trockene Lackoberfläche nur bei guten Lichtverhältnissen. Bläschenbildung ist ein Zeichen für Unterrostung, Lackreste deuten auf Nachlackierungen und somit frühere Unfälle hin.
  • Nehmen Sie den Öl-Einfülldeckel und Kühlerdeckel ab: Das Öl darf nicht dickflüssig sein, das Kühlwasser nicht ölig.
  • Starten Sie den Motor: Klopfgeräusche beim Beschleunigen deuten auf starken Motorverschleiß hin. Nach dem Start müssen alle Kontrolllampen verlöschen. Gehen Sie hinter das Fahrzeug und schauen Sie sich den Auspuff an. Blauer oder schwarzer Auspuffqalm bedeutet meist einen Defekt.
  • Grundsätzlich gilt: Wenn Sie sich bei der Überprüfung des Fahrzeugs nicht sicher sind und sie lieber Fachleuten überlassen, wenden Sie sich bitte an einen der Autofahrerklubs. So kaufen Sie Ihren Gebrauchtwagen mit einem guten Gefühl.